■ Osthandwerk hat blechernen Boden: Mehr Pleiten – weiter Stellenabbau
Leipzig (ADN) – Das Handwerk in den neuen Bundesländern steckt in einem anhaltenden Konjunkturtief, diagnostiziert der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Nach „einem schweren Winterhalbjahr“, sagte ZDH-Präsident Dieter Philipp gestern in Leipzig, sei eine deutliche Besserung nicht absehbar. Ein Viertel aller Handwerksbetriebe rechne für den Sommer mit schlechteren Geschäften, die Hälfte mit gleichbleibend mageren Umsätzen. Philipp forderte eine größere Ausgewogenheit der Förderung für das ostdeutsche Handwerk. Die Förderung müsse sich künftig auch „über steuerliche Maßnahmen hinaus“ erstrecken. In vielen der über 131.000 ostdeutschen Betriebe zehre die konjunkturelle Entwicklung an der betriebswirtschaftlichen Substanz, betonte Philipp. So nahm die Zahl der Firmenpleiten um 79 Prozent auf 984 zu. Vierzehn Prozent der Betriebe wollten Jobs streichen, nur acht neu einstellen. Grund für die nach wie vor schlechte Lage sei auch der Preisverfall für Handwerksarbeiten. Das Tief treffe am schlimmsten das Bau- und Ausbauhandwerk, wo gut die Hälfte des Handwerksumsatzes erzielt werde.
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