: Partnerschaft „von unten“
■ Hamburgs Partnerstadt León präsentiert sich nächste Woche
„León ist Hamburgs einzige Städtepartnerschaft von unten“ – so drückte es vor Jahresfrist Hamburgs Honorarkonsul für Nicaragua, Jürgen Gotthardt, aus. Kein Zweifel: Der Mann hat recht. Mehr als 30 Organisationen – Gewerkschaftskreise, Kirchengemeinden, Fraueninitiativen oder Ökogruppen – sorgen dafür, daß die Partnerschaft mit der mittelamerikanischen Stadt nicht auf der Ebene von Politiker- und Wirtschaftsdelegationen steckenbleibt.
Allein im vorigen Jahr brachten die Initiativen Geld- und Sachleistungen in Höhe von fast einer Million Mark auf, das Dreifache des Etats, den die Stadt in diesem Jahr für die Zusammenarbeit mit León bereitstellt. Etliche dieser Initiativen und die Partnerstadt selbst werden sich vom 6. bis zum 13. Juni in Hamburg auf den León-Tagen mit Veranstaltungen, Filmen und Diskussionen präsentieren. Anlaß ist der sechste Jahrestag der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages im Mai 1989. Hamburg hatte sich damals – auf erheblichen Druck der Dritte-Welt-Bewegung – zu dieser Partnerschaft durchgerungen, zu einer Zeit, als die offizielle bundesdeutsche Politik die sandinistische Regierung Nicaraguas noch als „verlängerten Arm“ Castros diffamierte.
Mit Leben erfüllt wurde – und wird – die Partnerschaft jedoch im wesentlichen durch das Engagement von BürgerInnen und Inis, so sehr, daß Konsul Jürgen Gotthardt prophezeite: „Selbst wenn der Senat seine Unterstützung aufkündigen würde, bliebe die Partnerschaft trotzdem lebendig“. smv
Das Programm und weitere Infos gibt es beim Referat für Entwicklungszusammenarbeit, Rathaus, 20095 Hamburg, und bei Dritte-Welt-Inis und -Läden.
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