Mit Benzin übergossen

■ 28jähriger legte in der Psychiatrie des UKE Feuer und starb in den Flammen

Blitzschnell hatte er sich und seine Umgebung mit Benzin übergossen und angezündet: Ein 28jähriger gestern in der Psychiatrie des Universitätskrankenhauses Eppendorf (UKE), der in den Flammen ums Leben kam. Mit der Bitte um Einlieferung war der schon einmal wegen Drogenproblemen im UKE behandelte junge Mann in die Psychiatrie gekommen.

Zunächst aber besuchte er seine ebenfalls dort behandelte 30jährige Freundin und geriet mit ihr in einen Streit. Bevor er Feuer legte, bedrohte er noch eine Krankenschwester mit dem Messer. Versuche von PflegerInnen, die Flammen mit Decken zu ersticken, scheiterten. Das Feuer breitete sich in dem Zimmer im ersten Obergeschoß aus, die Flammen schlugen aus den Fenstern bis in das zweite und dritte Obergeschoß.

Feuerwehr und Pflegepersonal brachten rund 130 Patienten aus dem achtstöckigen Gebäude. Nach knapp einer Stunde hatten die rund 60 Feuerwehrleute den Brand gelöscht. Der 28jährige verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Das Benzin und das Messer hatte er offenbar in einer mitgebrachten Plastiktüte eingeschmuggelt.

Über die genaue Höhe des Schadens konnte das UKE zunächst keine Angaben machen. Die betroffenen Patienten wurden vorübergehend auf andere Stationen verteilt. Eine 41jährige geistig verwirrte Frau war nach der Aktion vorübergehend vermißt worden, wurde aber wenig später in ihrer Wohnung angetroffen. Eine Sprecherin ging davon aus, daß die nicht betroffenen Geschosse des Gebäudes sehr schnell wieder bezogen werden könnten. lno/taz