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Der Lohn Gottes soll schrumpfen

■ Kirchendiener sollen auf Teil des Gehaltes verzichten

Hannover (taz) – Bei den 30.000 niedersächsischen Angestellten der evangelischen Kirche regt sich Protest gegen eine Gehaltskürzung um acht Prozent. Dies planen die Landeskirchen Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe für ihre Mitarbeiter in Verwaltung, Diakonie und sozialen Diensten.

Nach einer ersten Demonstration in Göttingen haben jetzt auch in Hannover 500 kirchliche Mitarbeiter gegen die Gehaltskürzungen und den Abbau jeder zehnten Stelle demonstriert, mit denen die vier Landeskirchen auf schrumpfende Einnahmen aus der Kirchensteuer reagieren wollen. Nach Angaben der Gewerkschaften ÖTV und DAG, die zu den Protesten aufgerufen haben, wollen die Kirchenleitungen die achtprozentige Gehaltskürzung durch eine weitgehende Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld bis Ende 1998 durchsetzen. Entsprechende Vorstöße hätten die evangelischen Kirchen in den Arbeits- und Dienstrechtlichen Kommissionen unternommen, in denen immer noch die Gehälter der Kirchenmitarbeiter festgelegt würden, sagte der niedersächsische ÖTV-Chef Horst Fricke. Er verlangte von den Kirchen, endlich einen Tarifvertrag für Angestellte abzuschließen, der auch beschäftigungssichernde Elemente enthalten müsse.

Tarifverträge für Diakone, Küster und Gemeindeschwestern haben bisher die Evangelischen Kirche in Brandenburg und die Nordelbische Kirche abgeschlossen. Die vier niedersächsischen Kirchen hatten ihre Mitarbeiter bisher analog zum Bundesangestelltentarif entlohnt. ü.o.

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