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Deutsches Wesen im All

■ 2,5 Milliarden gibt Bonn für bemannte Raumfahrt aus. Riesengewinne erwartet

Bonn (AP/dpa) – Die Bundesregierung hat gestern beschlossen, das internationale Regierungsabkommen zum Bau der Raumstation „Alpha“ zu unterzeichnen. Wie Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) mitteilte, wird sich Deutschland bis 2002 mit 2,5 Milliarden Mark an dem europäischen Labormodul „Columbus“ beteiligen, das 2002 an die Station andocken soll. Der Betrag entspricht 41 Prozent der Gesamtsumme, die die Europäische Weltraumbehörde ESA bislang für das Projekt veranschlagt hat. Außerdem billigte das Kabinett auch ein „Strategiekonzept Raumfahrt“, zur Kommerzialisierung der deutschen Raumfahrt.

Die Unterzeichnung des Abkommens, an dem sich außer den USA und Europa auch Rußland und Japan beteiligen werden, ist für den Herbst vorgesehen. Der Bau des Columbus-Moduls, das stark dem von Deutschland entwickelten Spacelab ähneln wird, wird unter Federführung deutscher Raumfahrtfirmen erfolgen. Mit dem Zusammenbau von Alpha soll 1998 begonnen werden.

Rüttgers' Haushalt wurde nur leicht von 1,45 Milliarden 1997 auf 1,43 Milliarden Mark im kommenden Jahr gekürzt. Aus seinem Etat wird auch das Weltraumlabor bezahlt. Immerhin erhofft sich Rüttgers gute Weltmarktchancen für die deutsche Raumfahrt. So müsse die mit den europäischen Ariane- Trägerraketen aufgebaute Marktposition gehalten werden. Prognosen der EU sehen bis 2005 weltweite Umsätze von 15 bis 20 Milliarden US-Dollar für neue Satelliten, 35 bis 50 Milliarden Dollar für den Betrieb, 60 bis 90 Milliarden für Bodenstationen und Terminals und weitere 150 bis 200 Milliarden Dollar für nachgeschaltete Dienstleistungen.

Seit Mitte der 60er Jahre wurden laut Rüttgers in Deutschland rund 30 Milliarden Mark für die Förderung der Weltraumforschung und -technik ausgegeben. Dem stehe bisher ein Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Mark gegenüber. Die deutschen Raumfahrtunternehmen sollten sich aus ihrer noch stark ausgeprägten Abhängigkeit von staatlicher Förderung lösen. Das Management werde auch durch die Überführung der Dasa in die Deutsche Luft- und Raumfahrtagentur effektiver.

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