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Albanien hat eine neue Regierung. Die Sozialisten wollen wieder Ordnung in das Chaos bringen

Tirana (dpa/rtr) – Die neue albanische Regierung hat versprochen, nach fünf Monaten Rechtlosigkeit Ordnung und Sicherheit rasch wiederherzustellen. Nachdem der sozialistische Ministerpräsident Fatos Nano gestern Präsident Rexher Mejdani sein Kabinett vorgestellt und den Amtseid ablegt hatte, sagte Innenminister Neritan Ceka, innerhalb von Wochen sollten die Straßen wieder sicher sein, in einigen Monaten dann alle Städte. Das Gesetz werde ab jetzt strikt durchgesetzt.

Die neue albanische Mitte- links-Regierung aus fünf Parteien besteht aus 22 Mitgliedern. Unter ihnen sind 13 Angehörige der Sozialistischen Partei (SP). Sie muß sich am Montag noch einer Vertrauensabstimmung im Parlament stellen. Nano, Vorsitzender der postkommunistischen SP, war erst am Vorabend von Mejdani mit der Regierungsbildung beauftragt worden.

Der neuen Regierung gehören außerdem die Menschenrechtsunion – die politische Vertretung der griechischen Minderheit in Südalbanien – und die Agrarierpartei an. Zusammen verfügen die fünf Parteien seit den vorgezogenen Wahlen vom 29. Juni und 6. Juli über eine klare Zweidrittelmehrheit im Parlament. Die Demokraten, die noch zuvor eine „konstruktive Oppositionsrolle“ versprochen hatten, boykottierten wie schon am Tag zuvor auch gestern wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen das Parlament.

Ungeachtet der politischen Veränderungen gab es gestern erneut einen blutigen Zwischenfall: Bei einer Sprengstoffexplosion in einem fünfstöckigen Wohnhaus in der Stadt Peshkopia an der Grenze zu Mazedonien wurden mindestens drei Menschen getötet und 16 verletzt. Mehrere Personen wurden am Nachmittag noch vermißt. Die obersten drei Stockwerke des Hauses wurden durch die Wucht der Explosion zerstört. Die Polizei vermutet, daß es sich um einen politisch motivierten Anschlag handelte.

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