: Zur Reststrafe in die Wahlheimat
■ Die Mitentführerin der „Landshut“-Maschine, Souhaila Andrawes, wird heute nach Norwegen verlegt
Hamburg (taz) – Souhaila Andrawes, in Hamburg inhaftierte Mitentführerin der Lufthansa-Maschine „Landshut“, wird nach Informationen aus der hanseatischen Justizbehörde heute nach Norwegen überstellt. Die 44jährige hatte beantragt, den Rest ihrer zwölfjährigen Haftstrafe in Oslo abbüßen zu dürfen, weil dort ihr Mann mit der gemeinsamen Tochter lebt. Die Überstellung von Andrawes, die als einzige der vier Geiselnehmer die Erstürmung des Flugzeugs durch die Grenzschutzeinheit GSG 9 am 18.10. 1977 in Mogadischu überlebte, hatte sich monatelang verzögert. Die Karlsruher Bundesanwaltschaft (BAW) machte sie von einer Zusage der norwegischen Regierung abhängig, nach der Andrawes mindestens zwei Drittel ihrer Strafe verbüßen müsse. Über eine vorzeitige Haftentlassung entscheidet nach Angaben der Verurteilten zudem nicht die norwegische, sondern die deutsche Justiz. Ihr letztes Interview vor der Überstellung gab Andrawes der taz. Darin kritisiert sie, „daß ein demokratischer Staat einer befreundeten Regierung mit einem vergleichbaren Rechtssystem eine solche Bedingung diktiert“. Aus Kreisen der BAW wird die Behauptung, daß die deutschen Behörden über eine vorzeitige Haftentlassung zu befinden haben, allerdings dementiert. Interview Seite 9
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