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Baustreik nach Teilerfolg reduziert

■ IG BAU: Haustarifverträge mit allen wichtigen Betrieben

Nach fünf Wochen Streik fährt die IG BAU den Baustreik herunter. Mit fast allen wichtigen bestreikten Betrieben seien Haustarifverträge abgeschlossen worden, teilte die Gewerkschaft gestern mit. Die Zahl der derzeit rund 470 streikenden Bauarbeiter dürfte übers Wochenende nochmals sinken. Insgesamt seien 45 Haustarife vereinbart worden, davon 9 in Brandenburg. Weitere 14 Betriebe hätten ihre Bereitschaft zu Verhandlungen signalisiert. Derzeit werden 29 Betriebe mit etwa 200 Baustellen bestreikt.

Die Auseinandersetzung mit der aus dem Baugewerbe-Spitzenverband ausgetretenen Fachgemeinschaft Bau sei damit aber noch nicht beendet, hieß es. Die Gewerkschaft geht davon aus, daß die Fachgemeinschaft Bau nun überlegen müsse, die übrigen Betriebe in einen Tarifvertrag einzubinden. Die durch die Tarifpolitik der IG BAU geschaffene Situation lasse keinen anderen Weg offen.

In den Haustarifen haben die mittelständischen Unternehmen die von der Fachgemeinschaft abgelehnten bundesweiten Tarifabschlüsse akzeptiert. Die große Mehrheit der rund 1.300 Mitgliedsunternehmen wird von kleinen Bauhandwerksbetrieben gebildet.

Nach Angaben der Fachgemeinschaft Bau ist die IG BAU aber in den Haustarifverträgen von ihren Maximalforderungen abgerückt. Die Gewerkschaft habe im Widerspruch zu den bundesweiten Tarifabschlüssen mit den Unternehmen „weitere Modifizierungen des 13. Monatsgehaltes“ vereinbart. Die IG BAU gestehe hierbei Abschläge bis zu 65 Prozent zu. Die Fachgemeinschaft hatte aber auch die im Bundesrahmentarif garantierte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und die Regelungen zum Schlechtwettergeld abgelehnt. Die Haustarifverträge seien in der Regel erst nach rabiatem Vorgehen der Streikenden zustande gekommen, kritisierte der Arbeitgeberverband. Die IG BAU habe die Betriebe „mit Rollkommandos und strafbaren Handlungen“ eingeschüchtert. Nichtstreikende Bauarbeiter hätten erst nach polizeilicher Hilfe arbeiten können. dpa/taz

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