: Ein Friedenssabkommen als letztes Angebot
■ Rußlands Präsident schlägt weitgehenden Autonomiestatus für Abchasien vor
Moskau (taz) – Als einer der ersten Punkte auf der Tagesordnung des russischen Präsidenten nach seinem Urlaub steht ein Treffen mit den Präsidenten Georgiens und Abchasiens, Schewarnadse und Ardsinba. Jelzin erklärte am Freitag, es werde ein „letztes und ernstes Gespräch“ geben. Als Ziel bezeichnete er ein Abkommen, das „den Frieden in der Region und ihre territoriale Einheit garantiert“. Als Vorbild für die Regelung des Konfliktes zwischen Georgien und Abchasien nannte Jelzin am Sonnabend den besonderen Status der Republik Tatarstan in der Russischen Föderation.
Georgien ist seiner Verfassung nach ein Zentralstaat. Der Vorschlag der Abchasier, ihrem Territorium innerhalb dieser Grenzen eine weitgehende Autonomie zuzugestehen, hatte 1992 zur Intervention Tbilissis und zu einem anderthalbjährigen Krieg geführt. Auf die Frage, ob er Jelzins Vorschlag für verwirklichbar halte, antwortete Schewardnadse ausweichend und fügte hinzu: „Man kann das nicht ohne das Parlament machen.“ Im georgischen Parlament gibt es starke Fraktionen, die jede Verfassungsänderung als Anschlag auf die „territoriale Einheit“ Georgiens werten. Jedoch konnte Schewardnadse dem georgischen Sicherheitsrat eine Konzession abringen. Der Rat beschloß, einen Abzug der russischen GUS-Friedenstruppe in Abchasien „nicht zu forcieren“. Das Mandat war am 31. Juli abgelaufen. In Jelzins Erklärung heißt es, sofort nach Unterzeichnung des von ihm projektierten Vertrags sei er bereit, über den Truppenabzug zu reden. Barbara Kerneck
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen