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Zwei Lehrstellen mehr

■ Und noch mehr Arbeitslose als 1996. Neue Arbeitsstiftung soll das ändern

Zwei Lehrstellen mehr als 1996 haben Hamburgs Betriebe im Juli angeboten. „Über diese kleinen, positiven Zeichen freuen wir uns schon“, sagte gestern Olaf Koglin, Direktor des Hamburger Arbeitsamtes. 9884 Ausbildungsplätze gibt es nun in Hamburg – und etwa 2000 Jugendliche, die noch eine Lehrstelle suchen, vermutet Koglin. Der Deutsche Gewerkschaftsbund schätzt, daß es 3000 sind.

Einen Job suchen derzeit rund 93.800 HamburgerInnen. 11,7 Prozent der Stadtbevölkerung also, und fast 13,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Schuld ist unter anderem das schrumpfende Umschulungs- und Weiterbildungsangebot, vermutet Koglin. „Die Zahl derer, die aus einem Arbeitsverhälnis zu uns kommen, ist dagegen geringer geworden.“

Die Menschen dürfen gar nicht erst arbeitslos werden, meint die zuständige Senatorin Helgrit Fischer-Menzel. Die Sozialdemokratin stellte die frischgegründete „Arbeitsstiftung Hamburg GmbH“vor. Das aus Österreich abgekupferte Modell funktioniert wie eine Rettungsmannschaft für Quasi-Entlassene. Geht eine Firma pleite oder baut Stellen ab, soll sie rechtzeitig vorher die Stiftung informieren. JobberaterInnen, BetreuerInnen und ManagerInnen rücken dann aus, um den Angestellten neue Stellen zu suchen oder sie umzuschulen.

Elf Monate dauert die Betreuung durchschnittlich. Zahlen müssen die Firmen. „Das wird nicht teurer, als würden sie einen Sozialplan machen“, erklärte Fischer-Menzel. Sie will, falls nötig, das Projekt mit Geld aus dem EU-Sozialfonds sponsorn. Eigentlich soll es sich aber selbst finanzieren.

„Wir haben keine ständigen Mitarbeiter“, erklärte Detlef Scheele, seit gestern ehrenamtlicher Geschäftsführer der neuen Arbeitsstiftung. „Wenn wir angefordert werden, stellen wir ein Team aus Experten zusammen.“An der neuen GmbH sind Scheeles eigentlicher Arbeitgeber, die „Hamburger Beschäftigungsgesellschaft“, und der Weiterbildungsverein „zebra“beteiligt. Außerdem mit dabei: die Österreichische Studienstiftung. Sie arbeitet in Österreich nach dem gleichen Schema und findet für 75 bis 85 Prozent der Betreuten eine neue Stelle. Judith Weber

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