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Im Osten wird es heller

■ Ostdeutsche Industrie trägt endlich zu eigener wirtschaftlicher Entwicklung bei

Bonn (dpa/taz) – Die Aussichten für die ostdeutsche Wirtschaft haben sich nach Einschätzung von Wirtschaftsforschungsinstituten verbessert. Die Schwäche am Bau halte zwar an. Dafür sei die Industrie zunehmend auch international erfolgreich. „Allmählich übernimmt die Industrie die Rolle des Schrittmachers für die wirtschaftliche Entwicklung“, schreiben das Institut für Wirtschaftsforschung Halle, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (Berlin) und das Kieler Institut für Weltwirtschaft in ihrem 16. Bericht über die Fortschritte in den neuen Ländern. Sie schränken aber ein: „Von einem selbsttragenden Aufschwung ist die ostdeutsche Wirtschaft noch weit entfernt.“ Lob spenden die Forscher dem neuen Förderkonzept des Bundes für Ostdeutschland. Die Förderung von Investitionen und Innovationen sei die „einzig erfolgversprechende Form der Absatzförderung“. Es sei richtig, wenn der Staat weitgehend auf die direkte Absatzförderung verzichte. „Der Aufbau einer Wirtschaft, die sich im überregionalen Wettbewerb behaupten kann, braucht Zeit“, mahnen die Institute. Der Staat habe dabei nur wenig direkte Handlungsmöglichkeiten.

Wirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) war erfreut: „Die Auftragseingänge wachsen zweistellig. Besonders dynamisch entwickeln sich die Exportaufträge.“ Vom gegenwärtigen Exportboom kommt allerdings nicht viel in Ostdeutschland an. Während der Westen 30 Prozent seiner Waren ins Ausland verkauft, exportiert der Osten nur zehn Prozent. Die krisengeschüttelte Baubranche trägt andererseits im Osten noch zu 14 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, im Westen nur zu sieben Prozent. Die Institute bemängelten daher, daß die ostdeutsche Industrie noch zu stark lokal oder nach Ost- und Mitteleuropa ausgerichtet sei. Dies gelte für Absatz und Beschaffung.

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