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„Erfahrung gegen Trainerwechsel“

■ Werder-Präsident Franz Böhmert will an Dörner festhalten

Der SV Werder ist nach dem 3:3 gegen 1860 München nach drei Spielen in der Fußball-Bundesliga immer noch ohne Sieg. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um wieder erfolgreich zu sein?

Franz Böhmert: Ich bin seit 1963 im Bundesliga-Geschäft tätig und habe einiges erlebt. Von der Einstellung her ist an der Mannschaft nichts zu bemängeln. Eine Ansprache von mir würde nichts bringen. Die Spieler müssen sich aus dieser mißlichen Lage selbst befreien. Das kann man nun einmal nur mit Siegen.

Glauben Sie, daß Ihr Team zu Trainer Dörner steht?

Auf jeden Fall. Andy Herzog hat es mit der Reaktion auf sein Tor doch gezeigt. Wenn es zwischen dem Trainer und der Mannschaft nicht stimmen würde, läuft ein Spieler nicht auf ihn zu und umarmt ihn. Das war eine Demonstration.

Sie halten an Dörner fest?

Meine Erfahrung spricht gegen einen Trainerwechsel. Unser Team ist neu formiert. Es braucht Zeit, um wieder Erfolg zu haben. Ich weiß, daß Erfolg nicht käuflich ist.

Wie lange können Sie die unzufriedene Kundschaft im Weserstadion noch ruhig halten?

Wir hatten schon einmal eine ähnliche Situation in Bremen. Da haben treue Dauerkarten-Besitzer vor meinen Augen ihre Tickets zerrissen. Einige Zeit später waren wir Deutscher Meister. Alle müssen lernen, Geduld zu haben. Nach drei Spieltagen ist doch noch gar nichts entschieden.

Hat der neue Hauptsponsor Bedingungen an sein Engagement geknüpft?

Nein, das hat er nicht. Wir sind zwar schlecht gestartet, dennoch bleiben unsere Ziele gleich. Wir wollen im Pokal weit kommen und in der Bundesliga einen Platz, der die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb ermöglicht. Fragen: H.J. Zwingmann, dpa

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