: Volk an Krücken
■ Gruppe bekennt sich zum Anschlag im Stockholmer Olympiastadion
Stockholm (dpa) – Vier Tage nach der Bombenexplosion im Stockholmer Olympiastadion hat sich eine Gruppe „Wir, die Schweden aufgebaut haben“ zu dem Anschlag bekannt und neue Aktionen gegen Sportanlagen in Stockholm angedroht, das die Olympischen Sommerspiele 2004 ausrichten will. Bei der Nachrichtenagentur TT ging gestern ein anonymes Bekennerschreiben ein, in dem es hieß: „Das schwedische Volk geht an Krücken. Kranke liegen auf dem Gang, Arbeitslosengeld, Krankengeld und Renten werden gesenkt. Gleichzeitig amüsieren sich die Volksvertreter mit einer Olympiade, die uns enorme Summen kosten kann.“
Bis zur Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees über den Ort der Olympischen Spiele 2004 am 5. September in Lausanne kündigten die Autoren weitere Anschläge an. Sprecher der Polizei äußerten sich skeptisch darüber, ob die Absender tatsächlich hinter dem Anschlag im Olympiastadion stehen. Der Chef des Organisationskomitees für die Stockholmer Olympia-Bewerbung, Olof Stenhammar, erklärte, er glaube nicht, daß die Anschläge die Chancen der schwedischen Hauptstadt vermindern würden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen