: 70.000 kehrten heim
■ Flüchtlingshilfswerk: Lage der Rückkehrer aus Bosnien ist „explosiv“
Bonn/Genf (AP/epd) – Über 70.000 Bosnier sind in diesem Jahr bis Ende Juli freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt und haben dafür finanzielle Hilfe von Bund und Ländern in Anspruch genommen. Wie das Bundesinnenministerium gestern in Bonn mitteilte, haben in dem genannten Zeitraum insgesamt 37.274 Rückkehrer Reisebeihilfen beansprucht. Hierbei würden pro Familie höchstens 1.800 Mark gezahlt.
Im gleichen Zeitraum seien 34.018 Rückkehrer mit einer pauschalen Überbrückungshilfe unterstützt worden. Das Geld wird vor Ort ausgezahlt und beträgt pro Familie höchstens 1.350 Mark. Bund und Länder hätten für die beiden Unterstützungsprogramme in den ersten sieben Monaten rund 37 Millionen Mark ausgegeben. Nach Angaben des Ministeriums hat sich die Zahl der noch in Deutschland lebenden Kriegsflüchtlinge einschließlich der Asylbewerber von Anfang 1996 bis Ende Juni 1997 um 60.000 auf 285.000 Personen verringert.
Die Lage vieler Rückkehrer in Bosnien ist nach Angaben des UN- Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) jedoch „explosiv“. Das gelte insbesondere für muslimische und kroatische Flüchtlinge aus der jetzigen serbischen Teilrepublik, denen die Rückkehr in ihre Heimatregionen verweigert werde, sagte UNHCR- Sprecherin Pamela O'Toole.
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