: Rebellisch & autofrei
■ Arnis: Deutschlands kleinste Stadt feierte ihren 330. Geburtstag
Es ist fast vollständig autofrei, denkmalschützerisch ein Kleinod, 1667 von rebellischen Menschen gegründet worden – und es ist die kleinste Stadt Deutschlands: Arnis an der Schlei feierte am Wochenende seinen 330. Geburtstag, und alle 387 Einwohner feierten mit.
Gegründet wurde Arnis im Jahr 1667 von 64 Familien aus der benachbarten Stadt Kappeln, indem diese dem despotischen Gutsherrn Detlef von Rumohr den Untertaneneid verweigerten. Der Schleswiger Herzog Christian Albrecht von Gottorf (1641-1694) übereignete den Flüchtlingen die 45 Hektar große Schlei-Insel, die noch heute zu 65 Prozent aus Wasser besteht. Vor 200 Jahren erst erhielt Arnis einen Verbindungsdamm zum Festland, 1934 erhielt es die Stadtrechte.
Um 1770 verfügten die Arnisser über 21 Segelfrachtschiffe. Die drei damals entstandenen Werften bildeten die Grundlage für die noch heute existierenden Schiffsbaubetriebe. Nachdem die Arnisser 1864 im deutsch-dänischen Krieg ihr dänisches Hinterland verloren, schwand die wirtschaftliche Bedeutung des Ortes. Heute wirkt das idyllische Ministädtchen eher wie ein Fischerdörfchen. Für Urlauber – jährlich rund 12 000 Übernachtungen – und Segelsportler ist Arnis ein beliebtes Saisonziel. lno
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