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350.000 neue Jobs

■ Frankreich schafft Gesetz gegen Arbeitslosigkeit. Etat umgeschichtet

Paris (dpa/rtr) – Die französische Regierung hat gestern ein Programm zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit beschlossen. Angestrebt wird, in den nächsten drei Jahren wenigstens 350.000 befristete Arbeitsplätze in staatlichen Stellen zu schaffen. 150.000 dieser neuen Jobs sollen bis Ende 1998 für Jugendliche geschaffen werden. Das Parlament muß dem Plan noch zustimmen.

Premierminister Lionel Jospin, der im Wahlkampf 700.000 Arbeitsplätze versprochen hatte, rief zu breiter Unterstützung auf. Die „natürlichen Partner“ der Regierung wie Gemeinden, gemeinnützige Organisationen und Genossenschaften, aber auch private Unternehmen sollten im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ihren Beitrag leisten. Über weitere 350.000 Arbeitsplätze will Jospin im September mit Unternehmern und Gewerkschaften sprechen.

Ziel des Programms sei nicht, den öffentlichen Dienst „zu verdoppeln“, betonte Regierungssprecherin Catherine Trautmann. Der konservative Staatschef Jacques Chirac sei sich mit der linksgerichteten Regierung einig, sagte Arbeitsministerin Martine Aubry. Chirac hatte allerdings nach Angaben aus dem Elysee im Kabinett vor einer Ausweitung des öffentlichen Dienstes gewarnt. „Frankreich hält unter den großen Industrieländern den Rekord an Arbeitsplätzen, die aus Steuern finanziert sind“, hatte er betont. Laut einem Kabinettsmitglied wird der Staat 80 Prozent der Kosten übernehmen. Bislang rechnet die Regierung mit 3,5 bis 4,1 Milliarden Mark für das Arbeitslosengesetz. Damit das Haushaltsdefizit nicht größer wird, soll der Etat umgeschichtet werden.

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