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Kurse sacken ab

■ Anleger haben Angst vor Zinsen und Inflation: Dax und Dow Jones sinken

Frankfurt/New York (rtr/dpa) – Börsenspekulanten fürchteten gestern doch wieder eine kurzfristige Erhöhung der Zinsen, nachdem die deutsche Inflationsrate im Juli besonders stark angestiegen war. Die Ängste der Großanleger und deren übliche Absicht zum Wochenende, Gewinne mitzunehmen, schickten Dollar, Aktien und Renten auf Talfahrt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor 3,94 Prozent auf 4.086,01 Zähler und brach damit noch stärker ein als am Vorabend die New Yorker Wall Street.

Nachbörslich erholten sich die deutschen Werte etwas. Grund für die leichte Erhohlung: Dollar und Wall Street zogen wieder an. Der Dollar war am Nachmittag noch bei 1,81 Mark gelegen. Der deutsche Aktienmarkt hatte in den vergangenen Monaten erheblich von den niedrigen Zinsen und dem hohen Dollar profitiert. Die Sorgen nahmen zu, die Bundesbank könne früher als zuletzt erwartet die Zinsen erhöhen. Die Bundesbank hatte am Donnerstag angekündigt, ihre Zinspraxis zu ändern: Die an die Banken ausgegebenen Milliardenbeträge werden ab nächster Woche nicht mehr zu einem festen Zinssatz vergeben, sondern zu einer variablen Rate, die erst am Tag der Ausgabe bekanntgegeben wird. Auslöser für die höheren Zinsängste der Anleger war ein kräftiger Anstieg der Importpreise und der Lebenshaltungskosten in Bayern.

An der Wall Street hatte sich am Freitag morgen der Kurssturz zum Auftakt des Handels fortgesetzt. Der Dow Jones Index war in den ersten 15 Minuten des Handels um 127 Punkte oder 1,6 Prozent gefallen, hatte sich aber bei Redaktionsschluß wieder um 50 auf 7.808 Punkte erholt. Börsenhändler begründeten den Einbruch mit dem schwachen Dollar, mit den schweren Einbußen der europäischen und asiatischen Aktienbörsen und mit Gewinnmitnahmen.

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