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Leiharbeitsfirma auf Erfolgskurs

■ „Start“ will Langzeitarbeitslosen eine Perspektive geben

Düsseldorf (taz) – Die gemeinnützig orientierte „Start-Zeitarbeit“ GmbH, die ausschließlich Arbeitslose als Leiharbeitnehmer beschäftigt, hat sich nach Auffassung der Düsseldorfer Regierung auf ganzer Linie bewährt. Zweieinhalb Jahre nach der Gründung sprach Arbeitsminister Axel Hortmann (SPD) gestern von einem „Erfolgsmodell“ sozialverträglicher Leiharbeit.

Derzeit beschäftigt das Unternehmen in 29 Filialen neben 142 festangestellten Mitarbeitern 1.345 Leiharbeitskräfte. 1.321 frühere Beschäftigte, darunter zahlreiche Langzeitarbeitslose und Ungelernte, fanden durch Start einen Dauerarbeitsplatz in einem der Entleiherbetriebe. In diesem Jahr wird Start erstmals Gewinn machen. Mit 17 Millionen Mark an Landes- und Bundesmitteln wurde das Projekt in den Jahren 1995 und 1996 subventioniert.

Für 1997 rechnet man mit einem Jahresumsatz von über 80 Millionen Mark, 1995 lag er noch bei 30 Millionen Mark. Zu den Gesellschaftern von Start zählen neben der Landesregierung auch die Wohlfahrts- und Arbeitgeberverbände, der DGB und die evangelische Kirche.

Im Unterschied zu rein kommerziellen Leihunternehmen bezahlt Start seine Leute grundsätzlich nach den Tarifverträgen, die in den Entleihbetrieben gelten. Weil die herkömmlichen Verleiher gerade bei An- und Ungelernten wesentlich niedrigere Verleihpreise verlangen, bekam Start zunächst erhebliche wirtschaftliche Probleme. Als Konsequenz wurde der Anteil dieser Personengruppe, der eigentlich durch Start besonders geholfen werden sollte, an der Gesamtbeschäftigtenzahl von 63 Prozent 1995 auf 36 Prozent im ersten Halbjahr 1997 drastisch reduziert.

Mehrere hundert Beschäftigte kamen während ihrer verleihfreien Zeit in Qualifizierungsmaßnahmen unter. Für 1.800 Beschäftigte allerdings währte der Job bei Start nicht lange: Ihnen wurde wegen Auftragsmangels gekündigt. J.S.

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