: Hafenschlamm-Verklappung gestoppt
■ Bezirksregierung zog Genehmigung zur Verklappung zurück
Bremerhaven. Der Schlamm in Teilen der Bremerhavener Häfen ist mit einer giftigen Schwermetallverbindung belastet. Hohe Konzentrationen von Tributylzinn (TBT) sind nach Analysen im Handelshafen und im Werfthafen nachgewiesen worden. Das bestätigte der Amtsleiter des Hansestadt Bremischen Amtes (HBA), Heinrich Gravert. Die Bezirksregierung Lüneburg hat deshalb nach eigenen Angaben die Genehmigung für die Verklappung von Schlamm aus diesen beiden Hafenbecken in der Nordsee zurückgezogen. (vgl. zuletzt taz 21.8.)
TBT führt Fachleuten zufolge schon in geringen Konzentrationen beispielsweise zu Geschlechtsveränderungen bei Meeresschnecken. Die giftige Zinnverbindung stammt den Angaben zufolge vermutlich aus dem „Anti-Fouling“, einer Algen- und Pilzbewuchs abweisenden Schiffsrumpf-Farbe.
Bis zu fünf Jahre lang geben mit „Anti-Fouling“gestrichene Schiffsrümpfe den Schadstoff ins Wasser ab. Eine Menge von 70 Milligramm pro Kilo sieht die Bezirksregierung Lüneburg als vertretbar an. Im Bremerhavener Werfthafen war ein Zehnfaches dieses Wertes gemessen worden. Ein weiteres Gutachten zur Überprüfung der gemessenen TBT-Konzentration ist inzwischen in Auftrag gegeben worden. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen