: Katamaraner Ärger auf der Hochseeinsel
Der Katamaran „Vargoy“ist schnell, schnittig und umweltschonend. Drei Gründe, ihn zu hassen. Auf Helgoland protestieren mehrere Schiffer gegen den Zweikieler, der seit Juli zwischen Hamburg und der Hochseeinsel pendelt. Denn während die Skipper TouristInnen vor dem Hafen in kleine Boote, sogenannte Börteschiffe, verladen müssen, darf er bis ans Ufer fahren. Irgendwann, fürchten die Helgoländer, verdrängt die Schnellfähre ihre Boote.
„Die sollen sich ausbooten lassen“, schimpft Skipper Sven Hermann. Hafenkapitän Detlef Krüss dagegen ist optimistisch. „Es wird immer Gäste geben, die auf das Erlebnis Seefahrt nicht verzichten wollen. Der Katamaran spricht eine ganz andere Klientel an.“Auch Kurdirektor Michael Krause ist überzeugt, daß sich herkömmliche Schiffe und der Katamaran „nicht beißen“. Schließlich sei es gerade das Ausbooten bei Wind und Wetter, das viele Gäste von einem Besuch auf der Insel abhält. „Und nicht zu vergessen die älteren Menschen und die Behinderten, die jetzt viel leichter aufs Schiff rauf- und wieder runter kommen.“Ein Insulaner, der nicht genannt werden möchte, sieht ein anderes Problem: „Über 40 Jahre lang bildeten die Seebäderschiffe ein regelrechtes Kartell. Sie sprachen ihre Preise und Fahrpläne ab. Und jetzt kommt da so ein 'Newcomer' und bricht diese Strukturen auf.“
Der Katamaran soll bis Ende Oktober und dann wieder ab April 1998 fahren. Bisher hatten ein Reeder und ein Bauunterehmer, beide aus Hamburg, die Schnellfähre bis Ende September „auf Probe“einsetzen wollen. taz/dpa
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