: Nach Strafantrag zogen Bauwagen an den Altenwerder Anleger
Die fünf Bauwagenbewohner, die seit Sonntag auf einem städtischen Biotop in Altenwerder campierten, haben gestern nachmittag das Gelände verlassen. Zuvor hatte der Verwalter Strom- und Hafenbau mit Räumung gedroht.
Der Troß von Behördenvertretern und Polizei war gegen 13 Uhr auf dem Platz erschienen. Sie forderten die Bewohner auf, das Gelände zusammen mit ihren Gefährten zu verlassen. „Nach dem Wohnwagengesetz gibt es kein Wohnen in Wagen“, zeigte sich Süderelbes Ortsamtsleiter Dieter Sielaff kompromißlos. Sein Anliegen: „Bloß weg, zurück in die Gaußstraße.“ GALier Peter Mecklenburg nannte Sielaffs Verhalten „beschämend“, denn der Bauwagenplatz in Ottensen sei „übervoll“ und Altonas Bezirksamtsleiter Peter Strenge würde von seinem Amtskollegen mit der Bauwagenproblematik allein gelassen. Mecklenburgs Forderung: Bereitstellung eines Alternativplatzes. Doch Sielaff winkte ab. „Die Wagen müssen weg, sonst verfestigt sich das.“
Vier Stunden dauerte das Verhandlungs-Hickhack, dann erklärte Strom- und Hafenbau-Vertreter Friedrich Thiem: „Die Wirtschaftsbehörde stellt keinen Ersatzplatz. Anzeige wegen Hausfriedensbruch ist gestellt, die Räumung kann beginnen.“ Dann der Deal mit der Polizei: Die Bauwagenbewohner ziehen freiwillig zum Parkplatz Altenwerder Anleger und werden dort 24 Stunden geduldet. Die Polizei, die sogar mit einem Räumfahrzeug bei der Beseitigung eines Findlings auf der Einfahrt half, konnte mit diesem Kompromiß leben. Sielaff nicht: „Morgen früh um acht haben sie eine Räumungsverfügung.“ kva
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