■ Soundcheck: Barclay James Harvest
Gehört: Barclay James Harvest. Dreißig Jahre Bandgeschichte sind eine lange Zeit. Da ist es auch nicht mehr so schlimm, wenn Barclay James Harvest Donnerstag Abend in den Docks recht ungelenk auf der Bühne stehen. Die große Show scheint ohnehin nicht ihre Sache zu sein. Ein dezenter Bühnenhintergrund, keine spektakulären Lichteffekte, keine Überraschungen. Einschlägige Mainstream-Rock-Klischees, aber ohne aufdringliche Posen.
Die ganz erfolgreichen Tage der britischen Band sind ohnehin längst Vergangenheit. So waren aufgrund der hiesigen Chartplazierungen in den späten Siebzigern die meisten Engländer fest der Meinung, daß es sich bei BJH tatsächlich um eine deutsche Gruppe handele. Dementsprechend feierte auch 1997 ein erstaunlich gemischtes Publikum den pompösen Kuschelrock der leicht ergrauten Herren.
Meist quittierten die beiden Sänger Lees und Holroyd den euphorischen Jubel und tosenden Applaus des Publikums mit stiller Freude und einigen abgeklärten „Thank You!“. Der kristallklare Weichspülsound füllte den Saal, zu dem Pärchen aller Altersstufen verträumt die Arme umeinanderschlingen konnten. Zwischendurch noch einige routinierte Animationseinlagen zum Mitsingen und natürlich die geforderten Zugaben. Buisiness as usual eben.
Sven Opitz
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