■ Cash & Crash: Geld für Bayernbank
Berlin (AP/taz) – Die Bayerische Vereinsbank (BV) giert nach frischem Geld. Drei Milliarden Mark will sie durch die Ausgabe von 36 Millionen neuen Aktien in den Tresor bekommen. Begründet wird die Kapitalerhöhung damit, daß man bald mit der Hypo-Bank gemeinsame Sache mache und das neue Institut eine solide Finanzausstattung bräuchte. Die neuen Papiere werden zum Teil den bisherigen Aktionären angeboten, zum Teil sollen sie auch auf den freien Markt geworfen werden. Wieviel die neuen Anteilsscheine kosten, soll am 10. Oktober bekanntgegeben werden. Eine Woche später werden sie dann verhökert.
Während BV und Hypo- Bank mit der Kapitalerhöhung einen weiteren Schritt zu ihrer geplanten Fusion tun, hat sich die Deutsche Bank aus ihrem Engagement bei der BV vollständig zurückgezogen. Der Branchenführer teilte mit, man habe sich von seinem 5,2-Prozent-Anteil getrennt. Die Papiere seien als Block an institutionelle Anleger verkauft worden. In Frankfurt wurde spekuliert, der Käufer sei die Allianz- Versicherung, die bei der Fusion der beiden Münchner Banken die Fäden zieht und auch größter Einzelaktionär des neuen Instituts sein wird. Die Allianz ist bereits jetzt mit 9,2 Prozent an der Vereinsbank beteiligt.
Die Übernahme von 5,2 Prozent an der BV durch die Deutsche Bank hatte seinerzeit für Wirbel gesorgt. Dem Branchenführer aus Frankfurt war ein Übernahmeinteresse an dem Münchner Institut nachgesagt worden. Doch die Allianz hatte offenbar die besseren Kontakte.
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