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Notstand durch El Niño in Bolivien

■ Hagelstürme und Regenfälle verwüsten weite Landstriche

La Paz/Quito (AFP) – Angesichts der von dem Naturphänomen El Niño verursachten Verwüstungen hat die bolivianische Regierung den nationalen Notstand ausgerufen – nachdem bei Hagelstürmen und schweren Regenfällen in den vergangenen Tagen mindestens fünf Menschen ums Leben kamen und zahlreiche weitere verletzt oder vermißt wurden. Im Süden Boliviens wurden den Informationen zufolge 235 Familien obdachlos, als schwere Stürme ihre Häuser zerstörten.

„Das Christkind“ heißt so, weil die schlimmsten Wetterwirren meist gegen Jahresende auftreten. Es unterdrückt den ansonsten wetterbestimmenden Transport von kaltem Polarwasser an die Pazifikküste Südamerikas. Dadurch kommt in den Anrainerstaaten das Klima durcheinander. Die Auswirkungen reichen bis Australien und Südostasien.

Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika. Bei der bisher schwerwiegendsten Heimsuchung durch El Niño starben 1983 allein in Bolivien 200 Menschen. Die Schäden wurden auf 400 Millionen Dollar geschätzt. Insgesamt kamen entlang der Pazifikküste rund 2.000 Menschen ums Leben. Bolivien forderte ebenso wie Ecuador internationale Unterstützung beim Kampf gegen die Auswirkungen von El Niño.

Die Wirtschaftsorganisation der Gemeinschaft der Andenstaaten, CAF, will nach Angaben des ecuadorianischen Finanzministeriums einen Kredit in Höhe von 20 Millionen Dollar zur Bekämpfung der Klimakatastrophe zur Verfügung stellen. Finanzminister Flores bat am Rande der Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in Hongkong wegen El Niño um Sonderkredite.

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