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Lernen fürs Leben

■ Heute startet ein Sternmarsch zum Roten Rathaus, um gegen Kürzungen an Schulen und Kitas zu protestieren. Mehrere tausend Schüler, Eltern und Lehrer erwartet. Aktionen auch in Kitas

Eltern, Schüler und Lehrer machen mobil. Mehrere tausend Demonstranten werden heute um 14 Uhr vor dem Roten Rathaus zu einer Kundgebung gegen die Sparpolitik des Senats in der Jugend- und Bildungspolitik erwartet. Bereits ab 12 Uhr ziehen die Demonstranten von mehreren Orten aus in einem Sternmarsch zum Kundgebungsort. Aufgerufen zur Demo haben der Landeselternausschuß der Kitas und die Landesschülervertretung.

Den ganzen Tag über findet heute außerdem ein „Kitaaktionstag“ statt. „Rabiate Kürzungen einerseits und die extrem großen Kostensteigerungen andererseits können und wollen wir nicht mehr widerstandslos hinnehmen“, sagt Peter Thederjahn, Sprecher des Bezirkselternausschusses Treptow. Seit 1995 hätten sich die jährlichen Kosten in den städtischen Kitas um 20 Prozent erhöht, so Thederjahn. Der landesweite Elternausschuß setzt sich deshalb für die Rücknahme der Gebührenerhöhungen, die Senkung der Gruppengrößen sowie die Besetzung der freien Erzieherstellen ein. Damit sich die Eltern damit solidarisieren können, werden in den Kitas zwischen 16 und 18 Uhr weitere Aktionen angeboten.

Gegen den Kahlschlag des Senats in den Schulen hat der Landesschülervertretung (LSV) zur heutigen Demo aufgerufen. Die Auswirkungen der Sparpolitik hätten sich zu Beginn des neuen Schuljahres weiter verschärft, sagt LSV-Sprecher Peter Hartig. So fehlten Integrationsprogramme für behinderte Schüler, Lehr- und Lernmittelfreiheit gebe es immer noch nicht, die Schulgebäude seien marode und die Lehrerkollegien vergreist. Die LSV ruft für heute morgen zu Vollversammlungen auf, um zur Demo zu mobilisieren.

Unterdessen hat der GEW- Vorsitzende Erhard Laube die Schulleiter aufgefordert, „die Teilnahme an der Demonstration nicht durch das Ansetzen von Klassenarbeiten oder durch die Androhung von Zeugniseintragungen zu behindern“. Laube sagte: „Es wäre ein Armutszeugnis für das Demokratieverständnis, wenn Schüler mit der Note 6 bestraft werden, weil sie für bessere Unterrichtsbedingungen demonstrieren.“ Auch das Argument, daß durch die Demo zuviel Unterricht ausfalle, will Laube nicht gelten lassen. Aufgrund der Sparpolitik des Senats seit 1990 fielen im Leben eines Schülers Unterrichtsstunden aus, die insgesamt einem ganzen Schuljahr entsprächen. Uwe Rada

Die Sternmärsche beginnen heute an folgenden Orten: Hermannplatz, U-Bhf. Frankfurter Allee, S- Bhf. Greifswalder Straße, Ernst- Reuter-Platz (alle 12 Uhr) sowie Nollendorfsplatz (11.30 Uhr) und U-Bhf. Osloer Straße (11 Uhr)

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