: Start der Cassini-Sonde ist verschoben
■ Clinton läßt prüfen. Kundgebungen gegen Plutonium-Satellit
Mutlangen (taz) – Die Proteste gegen den Start des Wissenschaftssatelliten Cassini/Huygens wachsen. Der Starttermin 6.Oktober mußte erst einmal eine Woche verschoben werden, weil US-Präsident Clinton eine nochmalige Überprüfung der Mission gefordert hatte. Eine Panne an Bord, aber auch Mahnwachen und 40.000 Protestunterschriften haben zu der Geste von Clinton geführt. Bei dem Flug zum Saturn wird mit 33 Kilogramm die bisher größte Menge an Plutonium eingestzt, die je ein Raumschiff mit sich führte – nicht das Bomben- Plutonium Pu-239, sondern das schneller zerfallende Pu-238. Es wird zum Heizen und Stromgewinnen benutzt.
In Deutschland koordiniert die Friedensstätte Mutlangen und das Darmstädter Friedensforum die Anti-Cassini-Kampagne. Zum 40. Jahrestag des Starts von Sputnik, des ersten menschengemachten Satelliten am 4. Oktober, sind zwei Kundgebungen geplant: In München eine Demonstration ab 10.00 Uhr vom Odeonsplatz zum US- Konsulat. Dort werden 10.000 Unterschriften präsentiert. In Darmstadt geht es vom Luisenplatz zum Raumfahrtkontrollzentrum ESOC. Wolfgang Schlupp-Hauck
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen