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Arbeitslosigkeit auf Rekordkurs

■ Neue Lücken im Bundeshaushalt

Nürnberg/Bonn (AP/rtr) – „Der September wird die Stunde der Wahrheit“, verkündete Arbeitsamtschef Bernd Jagoda vor genau einem Monat. Die Wahrheit ist bitter: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland bleibt fast unverändert hoch. Die Quote sank im letzten Monat nur um 0,2 Punkte auf 11,2 Prozent. Damit waren insgesamt 4.308.097 Menschen auf der Suche nach einem Job – 459.648 mehr als vor einem Jahr. In Westdeutschland sank die Quote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 9,5 Prozent, im Osten blieb sie mit 18,3 Prozent gleich. Offiziell werden die Zahlen heute bekanntgegeben. Auch die Lage am Lehrstellenmarkt bleibt katastrophal: Noch immer warten 47.500 Jugendliche auf einen Ausbildungsplatz.

Die Massenarbeitslosigkeit wird die Bundesregierung in diesem Jahr mindestens fünf Milliarden Mark mehr kosten als im Nachtragshaushalt 1997 angenommen. Die dem Zusatzetat zugrundeliegende Zahl von 4,3 Millionen Erwerbslosen im Jahresdurchschnitt sei um mindestens 100.000 zu niedrig angesetzt, sagten gestern Experten. Laut Handelsblatt kalkuliert die Bundesregierung inzwischen mit 4,45 Millionen Arbeitslosen und weiteren Einnahmeausfällen von 7,5 Milliarden Mark für das laufende Jahr.

Um die neuen Löcher zu stopfen, plant Finanzminister Waigel (CSU) angeblich unter anderem eine Kürzung des Weihnachtsgelds im öffentlichen Dienst um 20 Prozent und die Kürzung von Mitteln für Unis und Landwirtschaft um 1,5 Milliarden Mark.

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