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Schonend in den Urlaub fliegen

Reisebranche übergibt Ministern eine Umwelterklärung  ■ Von Reiner Metzger

Berlin (taz) – Die deutsche Tourismusindustrie hat sich auf eine gemeinsame Umwelterklärung verständigt. Von den Konzernen bis zu kleinen Reiseunternehmen, vom Omnibus- bis zum Hotel- und Gaststättenverband haben alle unterschrieben und gestern die Selbstverpflichtung mit dem Ziel der nachhaltigen, umweltgerechten Tourismusentwicklung an die Bundesministerien für Umwelt und für Wirtschaft überreicht.

Das Bonner Umweltministerium begrüßte gestern die Erklärung sehr. Den Anstoß zu dem Papier hatte es nämlich selbst gegeben und sich auf die Agenda 21 des Klimagipfels in Rio de Janeiro bezogen. Darin heißt es, der Tourismus müsse „langfristig sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig sowie ethisch und sozial verträglich“ sein.

Und es klingt ja auch nicht schlecht, wenn die Reisebranche in ihren eigenen Betrieben ein Umweltmanagement aufbauen oder die Erschließung neuer Tourismusregionen künftig umweltgerecht planen will. Im Zuge der nachhaltigen Gestaltung des Produkts Reise strebt die Tourismusindustrie sogar eine möglichst umweltschonende An- und Abreise an. Immerhin gehen bis zu 90 Prozent der Umweltschäden beim Urlaub auf das Konto von Hin- und Rückreise.

Doch das Wichtigste bleibt ausgespart: eine Verminderung des Hauptverursachers Flugverkehr – über eine Steuer auf Flugbenzin beispielsweise oder höhere Start- und Landegebühren für die schlimmsten fliegenden Stinker. Die hatte der Deutsche Naturschutzring (DNR) gefordert. „Wir wollen natürlich niemandem das Fliegen verbieten oder vorschreiben zu wandern“, so Annette Heinemann, Sprecherin des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft in Bonn. „Aber wir wollen unsere Kunden aufklären, daß sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen kommen oder Fahrgemeinschaften bilden.“

Konkrete Maßnahmen sind nicht beschlossen, obwohl die vollmundige Selbstverpflichtung erst dadurch wirksam würde. Für Helmut Röscheisen, Generalsekretär des DNR, wäre schon ein Umweltgütesiegel für die einzelnen Tourismusprojekte ein solcher Schritt. Der DNR versucht, Reisefirmen für sein Label „Grüner Koffer“ zu gewinnen. Doch hier fürchten einige Firmen, daß zu viele Gebiete die Voraussetzungen für umweltgerechten Urlaub nicht erfüllen.

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