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Lokalkoloratur

Zu Weihnachten wird im Katalog des Hamburger Versandhaus-Chefs Michael Otto folgendes zu finden sein: handgewebte Tischdecken aus Indien, Weihnachtssterne aus Muschelglas von den Philippinen und derlei politisch korrekte Geschenke mehr. Denn Otto arbeitet künftig mit Dritte-Welt-Gruppen zusammen, nämlich mit der „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH“, kurz gepa. Das Ergebnis: Fairgehandeltes für zwei Katalogseiten, 200.000 Mark einkalkulierter Umsatz für Otto und hoffentlich auch ein politisches Bewußtsein seitens der BestellerInnen. Denn bisher, verkündete gestern ein Firmensprecher, nähmen „die Kunden die entwicklungspolitische Komponente Ottos allenfalls als Zusatznutzen wahr“. Was nicht tragisch sei, denn „eine umwelt- und sozialverträgliche Handelstätigkeit“könne kein Unternehmen allein lösen. Der Otto-Katalog auf grauem Recycling-Papier wird also noch auf sich warten lassen. juw

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