piwik no script img

Unser Ganoven-Ede

Man muß ihn in einem Atemzug mit Robert Lembke, Werner Höfer, Peter Frankenfeld oder Hans-Joachim („Kuli“) Kulenkampff nennen. Mit Eduard Zimmermann tritt einer der letzten Telestars aus der Frühzeit des Fernsehens ab.

Um so erstaunlicher, daß die Öffentlichkeit sich erst jetzt für seine Person zu interessieren beginnt: Wer wußte schon vor den Tagen seines Dienstjubiläums, daß „Ganoven-Ede“ selbst fünf Jahre in Bautzen saß? Geboren am 4. Februar 1929 in München, begann Zimmermann eine Lehre als Bauzeichner; 1947 ging er als Vermessungstechniker nach Schweden. Dort wandte er sich dem Journalismus zu.

Von einer Stockholmer Zeitung wurde Zimmermann in die „Sowjetzone“ geschickt, um über das sozialistische Nachkriegsdeutschland zu berichten. Von den Russen wegen Spionage verhaftet und zu 25 Jahren Haft verurteilt, kam Zimmermann 1954 im Rahmen einer Amnestie frei.

1962 stieß Zimmermann zum frischgegründeten ZDF und startete 1966 die Ratgebersendung Vorsicht Falle, für die er mit der Goldenen Kamera und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

Mit „Aktenzeichen XY“ wurde der „Sheriff h.c.“ mit den Jahren zur TV- Legende. Diverse Bücher – u.a. 1966 „Der Ganoven Wunderland“ – und die Gründung des Weißen Rings, eines Vereins zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern, trugen ihm den Ruf eines „Law & Order“-Frontmanns ein.

Nichtsdestotrotz wurden ihm viele gesellschaftliche Ehren zuteil, u.a. bekam er 1986 von Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Zimmermann ist seit 1960 verheiratet; seine beiden Töchter Heike und Sabine stammen aus der ersten Ehe seiner Frau Rosemarie.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen