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Voll fahren und Wege sparen

Verkehrsvermeidung beginnt im kleinen. Nach diesem Motto arbeitet die Firma Kormoran in der Neuenburger Straße in Kreuzberg, gleich hinter dem Patentamt. Seit 1986 praktiziert der Großhandelsbetrieb für Naturwaren ein Pfand-Mehrweg- System für Umverpackungen. Ein Drittel der Waren – nach Gewicht gerechnet – werden auf diese Weise transportiert, vor allem Trockenfrüchte, Hülsenfrüchte und Getreide. „Wir haben wahrscheinlich einige Tausend Tonnen damit umgeschlagen“, schätzt Geschäftsführer Mario Schulz. Auf diese Weise wird Verpackungsmaterial gespart, und damit entfallen auch die Wege, die dessen Abtransport verursachen würde. Die roten Plastikbehälter bleiben einfach bei den Kunden. Bei der nächsten Warenlieferung geben sie sie dem Kormoran-Auto wieder mit. Die Wege, die die roten Behälter zurücklegen, sind überdies relativ kurz. „In nur zwei Kilometern Entfernung liegen rund zwanzig unserer Abnehmer“, rechnet Schulz vor.

Bei seinen Bezugsquellen ist Kormoran ebenfalls den West- Berliner Gepflogenheiten treu geblieben. Ein großer Teil des Öko-Getreides kommt von einer Mühle aus der ostbayerischen Provinz. Das entspricht zwar nicht dem Prinzip der kurzen Wege, hat sich aber ebenfalls ökologisch abfedern lassen. „Wir brauchten mehr Lieferanten aus Bayern, damit die Tour ausgelastet wird“, erzählt Schulz. „Dann bring' ich euch doch auch gleich das Bier mit“, habe der Antersdorfer Müller angeboten. Mit dem „Neumarkter Landbräu“, erzeugt von einem Öko-Muster-Betrieb, kann Kormoran also Synergie-Effekte nutzen. mf

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