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Verlierer geben nicht auf

■ Expremier von Kongo-Brazzaville will von Kinshasa aus „Guerillakrieg“ führen

Kinshasa/Brazzaville (dpa/rtr/ AFP) – Der gestürzte Premierminister von Kongo-Brazzaville, Bernard Kolelas, will einen Guerillakrieg gegen die neuen Machthaber in seinem Land entfachen. Das kündigte er in Kinshasa an, der Hauptstadt der benachbarten Demokratischen Republik Kongo. Das Regime von Laurent Kabila in Kinshasa hatte die Regierung von Kolelas und Präsident Pascal Lissouba in Brazzaville unterstützt. Zugleich verlautete, Lissouba habe Kongo-Brazzaville verlassen und sich in das Gebiet der Unita- Rebellen in Angola abgesetzt.

Unterdessen unterstützen Truppen der Regierungsarmee Angolas, deren Eingreifen Sassou- Nguesso vergangene Woche zum Sieg verhalf, das neue Regime. Mit schweren Waffen ausgerüstete angolanische Soldaten kontrollierten den Flughafen von Brazzaville. In der zerstörten Hauptstadt dauerten Plünderungen durch Sassou- Nguessos Milizen an.

Die französische Armee evakuierte gestern 15 Ausländer aus dem Norden des Landes. Bereits am Freitag hatte Frankreich aus dem von Lissouba-Anhängern gehaltenen Süden 59 Ausländer, darunter auch mehrere Deutsche, evakuiert. Lissoubas Kämpfer hatten gedroht, sie würden sich an Franzosen dafür rächen, daß Frankreich im Bürgerkrieg Sassou-Nguesso unterstützt habe.

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