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Krankes Defizit

■ LBK macht 30 Millionen Mark Miese

Der Hamburger Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) schreibt zum ersten Mal in seiner 16jährigen Geschichte rote Zahlen. Das Unternehmen schließt für 1996 mit einem negativen Ergebnis von knapp 30 Millionen ab. Das Minus ist nach Aussagen von LBK-Vorstandsmitglied Brunhilde Seidel-Kwem auf die drastischen Absenkungen der Budgets durch die Krankenkassen zurückzuführen.

Schwarze Zahlen schrieb nach ihren Angaben beispielsweise das Allgemeine Krankenhaus Eilbek, das ein Plus von 3,5 Millionen Mark erwirtschaftete. Mit einem Minus schlossen angeblich das inzwischen geschlossene Hafenkrankenhaus in St. Pauli und das Allgemeine Krankenhaus Barmbek ab.

In den acht Krankenhäusern des LBK wurden nach der Bilanz 1996 mehr als 370.000 Patienten behandelt – ein Plus von fast 3000 im Vergleich zum Vorjahr. 176.000 wurden stationär behandelt, 165.000 ambulant und 31.000 in neuen Behandlungsformen wie dem ambulanten Operieren. Damit habe der LBK einen Anteil von 50 Prozent bei der stationären Krankenhausbehandlung in Hamburg und bei der Not- und Unfallversorgung von 60 Prozent, errechnete der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Heinz Lohmann.

Parallel zum Sparen habe der LBK zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit im letzten Jahr fast 200 Millionen Mark in seine acht Krankenhäuser und vier weitere Betriebe investiert. Nach Aussagen Lohmanns wurden bereits Sachmittel in zweistelliger Millionenhöhe eingespart. Durch Stellenstopp und Mitarbeiterfluktuation sei die Zahl der Beschäftigten bereits um 1000 auf 14.500 verringert worden. Der weitere Personalabbau um nochmals rund 1000 Mitarbeiter sei geplant. lno

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