piwik no script img

Experten für Abschaffung der Bannmeile

■ Senatsinnenverwaltung äußerte bei einer Anhörung Bedenken gegen Antrag der Grünen

Ist eine Bannmeile um das Abgeordnetenhaus verzichtbar? Bei einer Anhörung des Rechtsausschusses, die die Grünen beantragt hatten, sprach vieles dafür, daß der Schutz des Parlamentes und der Abgeordneten auch ohne Bannmeile zu sichern ist. Die Bedenken, die es in Schleswig-Holstein 1990 bei der Abschaffung der Bannmeile gegeben hätte, seien nicht eingetroffen. „Der Wegfall der Bannmeile hat sich aus unserer Sicht bewährt“, sagte der Kieler Wolfgang Pistol.

Der Versammlungsrechtsexperte Dr. Breitenbach verwies darauf, daß die Bannmeile 1920 und 1948 stets in Notstandssituationen eingeführt worden sei. In einer stabilen Demokratie reiche das Versammlungsrecht aus. Mit Ausnahme von Thüringen hätten die neuen Bundesländer auf die Einführung einer Bannmeile verzichtet. Er plädierte dafür, daß die „Berliner Republik“ wie die USA, Großbritannien und viele romanische Länder auf eine Bannmeile verzichte. Auf den Einwand von CDU-Abgeordneten, Parlamentarier könnten am Betreten des Parlamentes gehindert werden, erwiderte Breitenbach, auch mit Bannmeile müsse zur Not die Polizei den Zutritt durchsetzen. Ein Vertreter der Innenverwaltung äußerte jedoch starke Bedenken gegen den Antrag der Grünen, die Bannmeile abzuschaffen. win

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen