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Geleistete grüne Arbeit anerkennen -betr.: Kommentar "Bitte nicht stören - Anti-Atomkraft ohne Grüne", taz vom 25./26.10.1997

Betr.: Kommentar „Bitte nicht stören – Anti-Atom-Aktion ohne Grüne“, taz vom 25./26.10.1997

Das Verhältnis von taz zu Grün mag sich in den vergangenen 18 Jahren verändert haben, das ändert aber nichts daran, daß die Grünen zahlreiche Politikfelder der im Kommentar genannten sehr wohl besetz(t)en. Etwas besonnener vielleicht, nicht mehr so spektakulär wie früher. Nach der eigenen Regierungsbeteiligung müssen auch unsere oppositionellen Vorschläge nicht nur jugendlichen Charme, sondern auch einen Hauch von Realität besitzen.

Gerade das Problem des Baggerschlicks – als Teil der Hafenpolitik – wurde von den Grünen seit Jahren politisch aufgegriffen und verfolgt. Unzählige Aktivitäten sind hier zu verzeichnen. Auch das Thema Tributylzinn haben wir ausreichend aufgegriffen. Aber Kontinuität in der Sache ist nicht immer Sache der Schlagzeilen in den Medien. Ich erinnere nur an den zynischen Kommentar in der taz , als die Grünen sich aufmachten, die schwarzen Löcher im Watt zu besichtigen. Das war der taz offensichtlich nicht schwergewichtig genug.

Der Atomumschlag über die Häfen und der Transport über das Territoriums Bremens war Gegenstand zahlreicher grüner politischer und rechtlicher Aktivitäten. Die letzte ist gerade mal vor drei Tagen in Zusammenarbeit mit dem Bremer Anti-Atomforum entstanden. Unsere alternativen wirtschaftspolitischen und verkehrspolitischen Vorstellungen zur Strukturveränderung haben wir so oft vorgetragen, daß sie uns zu den Ohren raushängen, leider werden sie von der Politik einer Großen Koalition nicht mitgetragen. Natürlich wird es auch hier und da ein Einsehen geben, daß nur unkonventionelle wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Vorschläge nicht den Segen bringen, was sie aber durchaus nicht ausschließt.

Mitleid brauchen die Grünen sicher nicht, aber eine seriöse Beurteilung und Anerkennung der geleisteten Arbeit wäre nicht schlecht und würde zur weiteren Motivation beitragen.

Manfred Schramm,

Bündnis 90/Die Grünen

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