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Kriegsfracht für Algier

■ Vom Hamburger Hafen aus werden Panzerschlepper nach Algerien verschickt

Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist. Und es ist nicht verboten, LKWs an Militärdiktaturen zu liefern – es sei denn, sie sind speziell für Rüstungszwecke umgebaut. Diese kleine Hürde umschifft der deutsche Maschinenbaukonzern MAN. Er liefert Panzerschlepper ins Bürgerkriegsland Algerien, wie das Stadtmagazin HH 19 in seiner heute erscheinenden Ausgabe berichtet. Umschlagplatz: der Hamburger Hafen.

50 LKWs standen rund eine Woche im Hafen zum Transport bereit. Alle olivgrün gestrichen, mit kugelglasverstärkten Fensterfronten, einer versehen mit einem Schild: An das Verteidigungsministerium in Algerien. Dorthin sind sie mittlerweile unterwegs. Am Dienstag legte das algerische Schiff „Tebessa“mit der brisanten Fracht ab.

Hafenarbeiter haben gegenüber HH 19 bestätigt, daß dies nicht der erste Transport war. Bislang dürften rund 150 LKWs nach Algerien ausgeliefert worden sein. Der Sprecher der Firma MAN habe die Transporte bestätigt, allerdings beschwichtigt, daß es zivile LKWs seien, heißt es bei HH 19. Ihre olivgrüne Farbe sei „reiner Zufall“. Doch der LKW 40 422 ist ein Panzerschlepper, „mit dem man jeden Panzer ziehen kann, egal wie groß oder wie schwer“, sagt Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit. Auch der MAN-Sprecher habe gegenüber dem Stadtmagazin schließlich eingeräumt, daß mit den „zivilen LKWs“„wohl kaum Tomaten transportiert werden“.

Dennoch erfüllen die LKWs nicht die engen Voraussetzungen des Kriegswaffenkontrollgesetzes. Als zivile Fahrzeuge deklariert, ist ihr Transport legal. Ein Sprecher des Hamburger Zolls: „Wir haben keine Handhabe, die Lieferung zu stoppen.“ Elke Spanner

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