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Nicht vergessen: God created atheists, too

■ betr.: „Ende der grünen Kreuz züge“, taz vom 23.10. 97, „Ein Tritt in den Hintern für Nichtchristen“ (LeserInnen briefe), taz vom 29.10. 97

Nehmt die taz-Überschrift mit den Kreuzzügen nicht so tragisch – das war der (vielleicht ungewollte) Ausgleich für die „drei Christen“, die Günter Grass adeln, der für Christen ein Tritt in den Hintern war. Und vergeßt nicht: God created atheists, too. Peter Elwert, Reutlingen

[...] Als Christ, kritisch-loyales Mitglied der katholischen Kirche und neuer taz-Leser war ich über den taz-Artikel dankbar. Bisher festgesteckte Fronten und Vorurteile sind längst aufgeweicht und in Bewegung geraten. Es ist höchste Zeit, alle gesellschaftlichen Gruppen miteinander ins Gespräch zu bringen.

Die von den Leserbrief-Autoren kritisierten Privilegien haben ihre Geschichte. In vielen Fällen scheinen sie mir berechtigt. Es kommt dabei nur auf die Perspektive an. Es ist richtig, daß der Staat die Kirchensteuer für die Kirche einzieht und die Kirche dadurch Geld spart. Aber die Kirche vergütet dem Staat diesen Service. Warum soll die Kirche auf ein anderes Verfahren umsteigen, wenn dies praktisch ist und Kosten spart? Wenn man auch darüber diskutieren kann, wie „kirchengerechtes Verhalten“ für kirchliche Mitarbeiter auszusehen hat: Die Kirche muß von ihren Mitarbeitern glaubwürdiges Verhalten im Sinne ihrer Werte einfordern. Wäre der Religionsunterricht nur eine innerkirchliche Angelegenheit, müßten die konkreten Inhalte völlig anders aussehen. Ich gehe davon aus, daß das die Autoren wissen.

Immerhin steht die Religion unter dem Schutz des Grundgesetzes. Wer die Kirche im Rückblick nicht nur mit Inquisition und Kreuzzügen gleichsetzt, kann die Leistungen der Kirche für unsere Kultur nicht übergehen. [...] Rudolf Schmidt, Ingolstadt

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