piwik no script img

Lokalkoloratur

Henning Voscherau hatte doch recht. Monate und Jahre beklagte der Ex-Bürgermeister, Ex-Spitzenkandidat und Ex-Tony-Blair-Imitator, daß die heranwachsende Generation nicht mehr vernünftig lesen, schreiben, rechnen kann, geschweige denn das Englische fließend und akzentfrei beherrscht. Und keiner wollte ihm Glauben schenken. Dabei ist der eigene sozialdemokratische Nachwuchs vom Bildungsverfall bedroht. Die Jusos sind die Loser dieses Trends, ohne daß sie wüßten, wie man das Wort schreibt. So kritisiert Martin Klarmann, Hamburger Juso-Sprecher, den Wiedereinzug altbekannter SPD-Nasen in den neuen Senat mit den Worten: „Never change a loosing team.“Warum der SPD-Jugend keine Zeit für den Grundwortschatz der englischen Sprache bleibt, stand ebenfalls in der Presseerklärung: Man treibt sich auf politischen Tagungen herum. Das „SprecherInnenteam“sei nach Diktat verreist und „steht daher erst ab Sonntag nachmittag wieder für Fragen zur Verfügung“. sim

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen