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Unterm Strich

Archive sind seltsame Mikrokosmen. Da schlummert jahrelang in verborgenen Tiefen kostbares Material, bis es dann eines Tages auftaucht wie Meeresgetier. So sind jetzt im Archiv von Radio Bremen unbekannte Italien-Reportagen von Ingeborg Bachmann aufgetaucht. Der „Spiegel“ druckt in seiner heutigen Ausgabe drei der Berichte ab, die Bachmann zwischen 1954 und 1955 unter dem Pseudonym Ruth Keller über Parlamentsdebatten, Überschwemmungen, die neue U-Bahn in Rom oder Betriebsratswahlen bei Fiat lieferte. Sie versuchte sich sogar als Autotesterin und beurteilte den neuen Fiat 600 so: „Er ist technisch und ästhetisch zufriedenstellend und wird, was den Italienern am wichtigsten ist, schnell und sparsam sein.“ „Sie hat zwar keinen Bericht selbst gesprochen, dennoch sind sämtliche Originalmanuskripte erhalten“, sagte Redakteur Jörg-Dieter Kogel. Er hat die Texte entdeckt und wird sie Anfang 1998 als Buch im Münchner Piper Verlag herausbringen.

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