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Bauernanführer vermutlich ermordet

■ Nach dem Tod von Elizeu Oliveira da Silva, einem führender Kopf der Landlosenbewegung, herrscht Panik in der örtlichen Bevölkerung

Manaus (epd) – Der brasilianische Bauernführer Elizeu Oliveira da Silva (28) ist nach Erkenntnissen von Menschenrechtlern sehr wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Nach einer Reise in den Ort Apui im Bundesstaat Amazonas, wo da Silva in der vergangenen Woche in einer Zelle erdrosselt aufgefunden worden war, äußerten Kirchenvertreter, Menschenrechtler und Politiker den Verdacht, der Häftling sei gefoltert und ermordet worden. Die Polizei hatte mitgeteilt, er habe Selbstmord begangen.

Da Silva war ein führendes Mitglied der Landlosenbewegung, die ihre Forderungen immer wieder mit der Besetzung von brachliegenden Ländereien in Großgrundbesitz unterstreicht. Staatsanwaltschaft und Abgeordnete des Parlaments von Manaus forderten, die Leiche da Silvas zu exhumieren. In ihrem Bericht erklärten die Menschenrechtler, in dem 445 Kilometer von Manaus entfernten Apui herrsche seit da Silvas Tod „Panikstimmung“. Viele Zeugen hätten von Folterspuren an seiner Leiche berichtet. Morddrohungen gegen Landlosenanführer und Umweltschützer sind in Brasilien an der Tagesordnung.

(siehe taz vom 11. November 1997)

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