■ Berliner Telegramm: "Haltestelle gehört Herrn Müller, nicht aussteigen!"
Stellen Sie sich vor, Sie hören in der U-Bahn: „Nächste Station gehört Herrn Müller, bitte nicht aussteigen!“ Das ist Unsinn, werden Sie sagen. Stimmt! Es gibt aber Straßen wie etwa die Linkstraße, die Schellingstraße und andere Straßen um den Potsdamer Platz, die gehören Debis, sprich Daimler Benz. Sie sind zwar öffentlich zugänglich, aber Privatbesitz. Was hat das für Konsequenzen? Darf beispielsweise das Wachschutzpersonal von Debis unliebsamen Fußgängern einen Platzverweis erteilen, oder können die Straßen einfach mal gesperrt werden? Kritische Beobachter der städtebaulichen Entwicklung wollen dies durch einen „Friedensmarsch gegen die Privatisierung des öffentlichen Raums“ herausfinden. Mal sehen, ob dieser Friedensmarsch und die Route quer durch einige der oben genannten Straßen genehmigt wird. Die Veranstalter verzichten bewußt auf öffentliche Bekanntmachung des Datums und wollen auch keine Transparente. Der Friedensmarsch soll durch die Mund-zu-Mund-Vermittlung eine Kette der Verantwortung für die städtebauliche Entwicklung Berlins auslösen. Daher sei auch hier nur gesagt: Es soll im November passieren. eb
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