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Noch keine klaren Trends

■ Patt bei Wahlen in Bosnien möglich

Sarajevo (AP/dpa) – Erste inoffizielle Teilergebnisse der bosnisch-serbischen Parlamentswahlen vom Wochenende ließen gestern noch keine klaren Trends erkennen. Die Resultate legten den Schluß nahe, daß die beiden Hauptkontrahenten – der moderat-nationalistische Serbische Volksbund (SNS) und die extrem- nationalistische Serbische Demokratische Partei (SDS) – in ihren jeweiligen Einflußzonen erfolgreich abgeschnitten haben. Insgesamt zeichnete sich ein Kopf-an- Kopf-Rennen zwischen den beiden Lagern ab. Die Wahlbeteiligung wurde von unterschiedlichen Quellen mit 55 bis 60 Prozent angegeben.

Bereits gestern mittag hatte das Lager des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Radovan Karadžić den Sieg für sich beansprucht. Ein Sprecher der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Luke Zahner, erklärte jedoch, es sei aber zu früh, ein Ergebnis bekanntzugeben. Noch fehlten die Resultate der Briefwähler. Das Endergebnis soll erst am 10. Dezember vorliegen.

Der stellvertretende UN-Beauftragte für Bosnien, Hanns Schumacher, äußerte sich skeptisch, daß Plavsić sich noch die Mehrheit sichern könnte. „Ich halte es für wahrscheinlich, daß wir am Ende mit drei Lagern dastehen – dem Plavsić-Lager, dem Karadžić-Lager und den Radikalen..., die jeweils untereinander nicht koalitionsfähig sind“, sagte er im ARD-Morgenmagazin.

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