: Unterm Strich
500 blaue Iris und eine gelbe Tigerlilie schmückten den Sarg von Michael Hutchence, als er am Donnerstag abend unter Blitz und Donner am dunklen Himmel und dem Blitzlichtgewitter der Presse von den fünf INXS- Bandmitgliedern und seinem Bruder Rhett aus der St.-Andrews-Kathedrale in seiner australischen Geburtsstadt Sydney getragen wurde – so jedenfalls dpa im Stile eines abgeschlossenen Kurzromans. Mehrere hundert Gäste und Fans in der größten anglikanischen Kirche Sydneys sowie einige tausend davor verfolgten die Trauerfeier bei hochsommerlich-gewittrigen Temperaturen von 35 Grad. In der ersten Reihe saßen Hutchence' Lebensgefährtin Paula Yates und die gemeinsame Tochter, die 16 Monate alte Heavenly Hiraani Tiger Lily, an die die Tigerlilie auf dem Sarg erinnern sollte. Unter den Gästen waren auch Kylie Minogue und Tom Jones sowie Nick Cave als Elton John, der „Into My Arms“ sang, was aber auf ausdrücklichen Wunsch Caves nicht im Fernsehen kam. Für INXS sprach Keyboarder Andrew Farris: „Michael war einer der größten Sänger und Bühnenpersönlichkeiten seiner Generation. Er hat sich verschwendet, um anderen Freude zu bringen.“ Farris an die Fans: „Tut euch nichts an, das hätte Michael nicht gewollt.“
Gedränge nur dem Dieb gefällt, drum Augen auf und Hand aufs Geld – so ein legendärer Spruch in Berliner U-Bahnen, wo, was Bekanntmachungen angeht, noch die Tugend des Reims obwaltet. Die Gegner der Rechtschreibreform haben jetzt eine Aktion unter dem Motto „Augen auf beim Bücherkauf“ gestartet. „Beim Bücherkauf für den weihnachtlichen Gabentisch sollten die Bürger besonders aufmerksam sein, wenn sie auf Bücher in der bisherigen Schreibweise Wert legen“, heißt es in einer am Mittwoch in Hannover veröffentlichten Pressemitteilung. Es fehlt nämlich meist das kennzeichnende „R“ für die neue Schreibung.
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