: Block-Wart gegen Fast-Food
■ HSV heute in Kaiserslautern, Montag Jahreshauptversammlung
Ganz neue Töne vom Ochsenzoll. „Wir wollen nicht jammern, sondern versuchen, unsere Lehren daraus zu ziehen“, geht HSV-Trainer Frank Pagelsdorf nach den letzten Pleiten in die verbale Offensive. Eine Trendwende nach Wochen des Lamentierens über die ach so schlechte Fußball-Welt.
Jüngst wurde ein erneuerter Zukunftsplan verabschiedet: „Schneller als die anderen sein.“Unter anderem soll kurzfristig ein neuer Abwehrspieler verplichtet werden. Des weiteren will man die bei den verlorenen Söhnen Sven Kmetsch und Hasan Salihamidzic begangenen Fehler künftig vermeiden, in dem Spieler mit Perspektive frühzeitig längere Verträge erhalten. Und: Das seit der Happel-Ära angedachte Fußball-Internat soll nun in Angriff genommen werden.
Um heute um 15.30 Uhr bei Tabellenführer Kaiserslautern bestehen zu können, müssen jedoch kurzfristig Neuerungen her. Das sieht nach den letzten deprimierenden Vorstellungen der Hamburger auch der Vorstandsvorsitzende Uwe Seeler so. „Mit ihrer Leistung können wir nicht zufrieden sein“, äußert er seinen Unmut vor allem über die vermeintlichen Mittelfeld-Strategen Harald Spörl und Rodolfo Esteban Cardoso.
Weitere Sorgen bereitet dem HSV-Boß die Jahreshauptversammlung am Montag abend im CCH. Da sind die Affären der letzten Monate und die Wahl eines neuen Aufsichtrats-Mitglieds. Christian Reichert von der Fanvertretung „HSV Supporter's“käme Seeler nicht zupaß. Die organisierten Anhänger wollen durch Reichert mehr Einfluß auf die Vereinsarbeit nehmen.
Seelers Favorit ist der Gegenkandidat und Großgastronom Eugen Block. Der Steakbrater Eugen Block im Aufsichtsrat würde auch Trainer Pagelsdorf beruhigen. Dessen kürzlicher Ruf nach einem eigenen Koch für seine im Kader befindlichen fast-food-geschädigten Junggesellen könnte dann endlich gehört werden. tosch
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