piwik no script img

Lokalkoloratur

100 Jahre alt würde er am 10. Februar, und die Vorbereitungen für seine Ehrung laufen auf Hochtouren. Da kommt Zwietracht auf: Zwar ist bekannt, daß Bertolt Brecht zwischen Dichtung und Diebstahl keinen Widerspruch sah, daß er etwa von seiner Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann bei der Dreigroschenoper mehr als nur Sekretärinnen-Dienste in Anspruch nahm. Nur erwuchsen daraus keine rechtliche Konsequenzen. Jetzt nimmt das Stück über den Dichter als Schwein eine Wendung. Der Hamburger Anwalt Tim Burkert kündigte gestern an , wenn Suhrkamp-Verlag und Brecht-Erbin Barbara Brecht-Schall zu keinem Einlenken bereit sind, in den juristischen Kreuzzug zu ziehen und einen Urheberrechtsstreit zu entfachen, um wenigstens den Erben der Ausgebeuteten ein Stück Brecht-Kuchen zu verschaffen. Da Tantiemen noch 70 Jahre nach des Autors Tod gezahlt werden, stehen gigantische Summen auf dem Spiel. B. B., der böse Bube hätte seine Freude. jd

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen