: Neu im Norden: der Ohlsdorfer „Taubenschlag“
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist das erste Kolumbarium Norddeutschlands eröffnet worden, zu neudeutsch: die erste Urnenhalle. Rund 300 Urnen finden hier oberirdisch in einer Kapelle Platz. „Wir öffnen uns für Anregungen und Bedenken“, erklärte gestern Monika Warncke-Schmahl, Abteilungsleiterin des friedhöflichen Bereichs Beratung und Verkauf. Es bestehe die Möglichkeit, Urnen einzeln oder zusammen beizusetzen, anonym oder mit Namen und Texten versehen.
Die einzelnen Nischen können offen bleiben oder mit Glasplatten verschlossen werden. Außerdem bieten sie Platz für Andenken an die Toten. Die Nischen werden nach Angaben der Friedhofsleitung für 25 Jahre überlassen und kosten für diese Zeit 5000 Mark.
Zugleich soll die Kapelle auch all jenen Menschen als Ort des stillen Gedenkens dienen, die keine Angehörigen auf dem Friedhof haben. Kolumbarien waren bereits im antiken römischen Kaiserreich eine gebräuchliche Bestattungsart. Früher befanden sich hinter den Nischen noch weitere, größere Räume. Die Anordnung erinnerte an Taubenschläge. Daher der Name Kolumbarium (columba, lateinisch für Taube). dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen