: Nobelpreis gegen Minen
■ Norwegen wirft US-Landminen raus, Deutschland nicht. 590.936 Mark gespendet
Berlin (taz/AFP) – Mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL) hat das Nobelpreiskomitee gestern die Anstrengungen von über tausend regierungsunabhängigen Organisationen aus rund 60 Ländern gewürdigt, die für ein internationales Verbot von Einsatz, Herstellung, Lagerung und Export von Minen kämpfen. Die Internationale Kampagne war 1991 unter anderem von medico international gegründet worden.
Die Mitarbeiter der Minenkampagne nutzen die Preisverleihung, um auf Probleme bei dem vor einigen Tagen unterzeichneten Vertrag zur Ächtung von Landminen aufmerksam zu machen. Thomas Gebauer von medico erklärte, es gebe deutliche Hinweise, daß die USA, die den Vertrag nicht unterzeichnet haben, auch in anderen Ländern Landminen lagern, was nach dem Vertrag von Ottawa verboten sei. Gebauer forderte die Regierungen Norwegens und der Bundesrepublik auf, dafür zu sorgen, daß Anti-Personen-Minen aus ihren Ländern verschwinden.
Während Norwegens Außenminister versprochen hat, dafür zu sorgen, daß keine Landminen auf norwegischem Boden geduldet werden, war eine solche Versicherung in Bonn gestern nicht zu erhalten. Bei der Sammlung von taz und medico für einen Anti-Minen- Fonds sind inzwischen 590.936 Mark zusammengekommen. Bis Weihnachten spendet die taz für jeden Neuabonnenten, der dies wünscht, 50 Mark auf das Konto von medico international. ten
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen