piwik no script img

Große Worte erst zum Abschied?

■ Nach der 2:3-Niederlage beim 1. FC Köln wird HSV-Trainer Möhlmann wortkarg

Vorab, ehe wir es vergessen, die vielleicht letzten Rückendeckungen für Benno M.: „Wenn die Mannschaft teilweise so hervorragenden Fußball spielt, kann man nicht über den Trainer reden.“ (Noch-Präsident Ronald Wulff). „Was kann Benno Möhlmann dafür, wenn Profis aus zwei Metern das Tor nicht treffen?“ (derselbe). „Wenn man so schlecht spielt wie die Kölner in Beckum, dann rückt auch ein Trainer in die Diskussion. Wir aber spielen Fußball.“ (Torwart Richard Golz).

Das tat der HSV beim 2:3 in Köln zwar, doch am Ende behielt das Modell Trainer-neu gegen Trainer-alt die Oberhand – was für Möhlmann nicht nur symbolische Bedeutung haben dürfte. Der 1. FC Köln, nach der Entlassung von Morten Olsen erstmals mit Stefan Engels auf der Trainerbank, schoß sich durch Toni Polster (33.) und Bruno Labbadia (50.) aus der Krise und 2:0 in Führung. Stephane Henchoz nach einem Eckball von Andreas Fischer (52.) sowie Jörg Albertz per Elfmeter-Nachschuß nach Foul an André Breitenreiter (62.) machten es nochmal spannend, doch Polsters zweiter Treffer (69.) besiegelte die zweite HSV-Niederlage im dritten Saisonspiel.

Der gebeutelte Benno blieb dennoch sachlich und spart seine großen Worte offenbar für den Abschied. Kein Meckern über die Moral der Spieler, keine weitere Breitseite gegen Seelers Dream-Team, statt dessen beklagte Möhlmann die schwache Chancenverwertung von Albertz (6.), Fischer (40.) und Spörl (12., 34.) – und beschwor seine weitere Hilfe: „Ich gehe davon aus, daß wir das hinkriegen und verbessern werden.“ folk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen