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John H. D. Rabe

23.12. 1882: Geburt in Hamburg als Sohn eines Kapitäns.

Nach der mittleren Reife arbeitet Rabe in der portugiesischen Kolonie Mosambik. Wegen einer Malaria kehrt Rabe nach Deutschland zurück und beginnt 1908 in Peking für eine Hamburger Firma zu arbeiten. 1909: Heirat mit seiner Jugendfreundin Dora in Peking. 1911: Rabe wechselt in die Pekinger Siemens-Vertretung. Nach der Kriegserklärung Chinas an Deutschland darf Rabe vorerst in Peking bleiben. Auf Druck der Briten wird er 1919 mit anderen China-Deutschen repatriiert.

1920 erlebt Rabe in Berlin den Kapp-Putsch und kehrt über Japan nach Peking zurück. Die folgenden Jahre verbringt er für Siemens in Peking und Tientsin. 1931 wird Rabe Leiter der Nankinger Siemens-Vertretung und gründet 1934 eine deutsche Schule und tritt der NSDAP bei.

Im September 1937 beginnt Rabe sein Kriegstagebuch. Er läßt in seinem Garten Unterstände zum Schutz gegen japanische Bombenangriffe graben und nimmt Angestellte und Nachbarn darin auf. Am 20.November kündigt Chinas Regierung an, Nanking zu verlassen und die Hauptstadt nach Hankow zu verlegen. Rabe ist Mitgründer des „Internationalen Komitees zur Einrichtung einer Sicherheitszone für Non-Kombattanten“. Am 1.Dezember überträgt der Bürgermeister dem Komitee die Verantwortung für die Sicherheitszone.

Am 13. Dezember erobert Japans kaiserliche Armee Nanking. Das Internationale Komitee fordert vom japanischen Hauptquartier vergeblich den Schutz entwaffneter chinesischer Soldaten. Japans Truppen beginnen wahllos Menschen zu massakrieren. Das Komitee beschwert sich täglich bei den japanischen Militärs oder ihrer Botschaft.

Bis zum 5.Februar 1938 hat das von Rabe geleitete Komitee der japanischen Botschaft 450 Fälle von Ausschreitungen japanischer Soldaten angezeigt. Auf Wunsch von Siemens verläßt Rabe am 23.Februar Nanking und trifft am 15. April in Berlin ein. Er erhält den Verdienstorden des Roten Kreuzes und den Jade-Orden der chinesischen Regierung. Am 8.Juni schreibt Rabe einen Brief an Hitler („Mein Führer“) mit einer Kopie seiner Vorträge. Darauf wird er von der Gestapo verhaftet und nach einem Verhör wieder freigelassen. Das Kriegsende im Mai 1945 erlebt Rabe als Sachbearbeiter bei Siemens in Berlin.

Rabes Antrag auf Entnazifizierung wird am 18. April 1946 abgelehnt, am 3. Juni aber wegen seiner humanitären Leistungen in Nanking stattgegeben. Rabe stirbt am 5. Januar 1950 an einem Schlaganfall.

Im April 1996 erkundigt sich die amerikanische Historikerin Iris Chung bei Rabes Enkelin Ursula Reinhardt nach dessen Tagebüchern. Im Oktober entschließt sich Rabes Sohn Otto der Reinhardt die Tagebücher zu überlassen, die sie am 12.Dezember in New York der Öffentlichkeit vorstellt.

1997: Die Gedenkstätte in Nanjing eröffnet eine Sonderausstellung über Rabe und das Internationale Komitee. Rabes Tagebücher werden zugleich in China, Japan, Deutschland und den USA ausschnittweise veröffentlicht. Vor dem Siemens- Joint-venture in Nanjing wird eine Statue zum Gedenken an Rabe enthüllt. Han

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