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Plutonium nach Dounreay

■ Hanauer Stoff soll in Sellafield aufgearbeitet werden und zurückkommen

Frankfurt/Main (taz) – 59 Kilogramm Plutonium (Pu) sollen Sonntag nacht per Lkw nach Bremerhaven gebracht und von dort aus nach Dounreay in Schottland verschifft werden, berichtet Greenpeace. Bei dem Material handele es sich um Pu-Dioxid, das aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe stamme und seit Jahren im Atombunker in Hanau lagere, sagte Gero Lücking von Greenpeace. Befördert werde das Plutonium in Transport-B-Behältern, nachdem es noch im Bunker aus den porösen alten Verpackungen in neue Gebinde umgepackt werden mußte. Das sei, so Lücking, eine Auflage des hessischen Umweltministeriums gewesen. In der Vergangenheit waren Gebinde mit Pu-Dioxid geplatzt und hatten den Bunker teilweise verseucht.

Das hessische Umweltministerium genehmigte den Transport. „Die hessische Landesregierung darf den Bombenstoff nicht in den Plutoniumkreislauf schleusen,“ protestierte Greenpeace. Neben der Gefahr der Weiterverbreitung verseuche Dounreay die Region und die Irische See radioaktiv. In Dounreay soll das Pu-Doxid in Pu- Nitrat umgewandelt werden, das dann in der WAA Sellafield zu MOX-Pulver verarbeitet werde. Die damit gefüllten Brennelemente sollen wieder nach Deutschland kommen und in Reaktoren zum Einsatz kommen. kpk

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